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Jubiläum: Gunsleber lassen die Hülle fallen

Eine Urkunde bezeugt die 900-jährige Geschichte Gunslebens. Zwar sind sich Historiker einig, dass der Ort bereits vorher besiedelt war, dennoch haben die heutigen Bewohner das geschichtsträchtige Datum im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt.

Von Marlies Müller (Volksstimme 02.10.2012)
Gunsleben. Als Erinnerung an die 900-jährige Geschichte von Gunsleben und den damit verbundenen Feierlichkeiten in diesem Jahr ist am vergangenen Wochenende ein Gedenkstein auf dem Gunsleber Dorfplatz feierlich enthüllt worden. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Am Großen Bruch, Eva Stroka (FDP), viele Einwohner aus dem Ort sowie Gäste aus umliegenden Dörfern hatten den Festakt begleitet und ließen interessante Daten, bedeutende Namen und geschichtliche Ereignisse des kleinen Ortsteiles am Großen Bruch Revue passieren.
Dietmar Buchholz aus Gunsleben erinnerte in seiner Festrede an die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1112, die zwar eine schriftliche Ersterwähnung darstellt, aber dennoch nicht das wahre Alter von Gunsleben bezeugt. Es wird vermutet, dass Gunsleben, bedingt durch die Völkerwanderung und die Siedlung der sogenannten "Warnen", bereits viele Jahre vorher gegründet wurde.

Spender werden auf einigen "Mini-Findlingen" verewigt
Dietmar Buchholz berichtete von bedeutenden Persönlichkeiten, die einst in Gunsleben geboren wurden oder gelebt haben. Er erinnerte beispielsweise an Personen aus der Familie "derer von Asseburg", den Obstbaumzüchter Samuel David Ludwig Henne, Kupferstecher Siegfried Henne sowie Naturschützer Fritz Uehr.
Sein Dank ging an die zahlreichen Bürger, die sich mit Spenden an der Finanzierung des gut 600 Millionen Jahre alten Steines beteiligt haben. Hierzu gehören neben Familien aus Gunsleben auch Vereine, Bau- und Transportfirmen, ehemalige Gunsleber sowie ein Steinmetz aus Oschersleben.
Irmgard Heine vom Gunsleber Landfrauenverein gehörte, zusammen mit Ehemann Werner und Dietmar Buchholz, zum Organisationsteam rund um die Beschaffung des Steines, dessen Bearbeitung und Vorbereitung des Festaktes. Sie rief die Gäste zu weiteren Spenden auf, denn noch ist der Gedenkstein nicht komplett bezahlt.
Allen Geldgebern überreichten die Gunsleber Landfrauen kleine Natursteine, die mit den Namen der Spender versehen wurden und einen Ehrenplatz vor dem Gedenkstein bekamen. Zahlreiche kleine Steine mit den Namen der Spender konnten bereits vor der Enthüllung besichtigt werden.
Für die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung sorgte der Jungbläserchor der Kirchengemeinden Hamersleben und Oschersleben unter der Leitung von Annemarie Bärecke.


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