Dieter Münch hat zahlreiche Tiere im Gehege und in Volieren

Gunsleber von Eichhörnchen und Damwild fasziniert

Von Marlies Müller - Volksstimme vom 04.01.2013

Platzhalter / Originalfoto hat Marlies Müller?
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 Gunsleben. Seit Kindesbeinen an interessiert sich Dieter Münch für die Eichhörnchen. Den gebürtigen Erzgebirgler zog es 1958 nach Gunslebeen, wo er dieses seltene Hobby bis heute betreibt. "Ich bin immer wieder begeistert, wie schnell sich die Eichhörnchen bewegen, welche wunderbaren Farbschläge sie besitzen und wie dankbar sie sind", berichtet Dieter Münch und lockt die kleinen Tierchen täglich mit kleinen Nüssen und Leckereien bis auf die eigene Schulter oder Hand. Es gibt kaum etwas, was der Naturliebhaber nicht weiß, denn in der heimischen Voliere beherbergt er neben den europäischen Eichhörnchen auch Tiere anderer Erdteile. Dazu gehören die Costa-Rica-Hörnchen aus Mittelamerika, die japanischen und sibirischen Eichhörnchen sowie die lustigen Schönhörnchen, die als Unterfamilie tropischer Hörnchen auf Borneo in Südostasien beheimatet sind.
"Es ist immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich die Farbschläge der einzelnen Aren sind  und wie sich das Fell während der Jahreszeiten verändert", berichtet Dieter Münch, der seine gesamte Freizeit mit seinen Tieren verbringt. Während es bei europäischen Eichhörnchen beispielsweise vier Farbschläge gibt, sind sibirische Eichhörnchen im Sommer grundsätzlich schwarz und verändern ihr Fell im Winter blau-silber. Völlig unterschiedlich ist auch die Anzahl der Jungen bei den verschiedenen Hörnchenarten in aller Welt. Auch hält Dieter Münch regen Kontakt zu anderen Züchtern, wie beispielsweise aus Oschersleben, Thüringen oder aus dem niedersächsischen Hessen. Bei gegenseitigen Besuchen werden die Volieren besichtigt und Erfahrungen ausgetauscht. Doch diese lustigen Gesellen sind nicht die einzigen tierischen Besonderheiten, die Dieter Münch auf seinem ein Hektar großen Areal beherbergt. Das in vier abgezäunte Flächen aufgeteilte Gelände bietet auch noch eine neunköpfige Damwildherde, die aus einem Hirsch und mehreren Muttertieren mit Jungen besteht.
"Jedes Jahr im Mai werden Junge geboren, wobei es hier grundsätzlich keine Zwillinge gibt", klärt der Züchter auf und hält ständigen Kontakt zu weiteren Züchtern aus der Umgebung. "Dabei ist es besonders wichtig, frisches Blut in die eigene Herde zu bekommen", berichtete der 77-Jährige weiter und verweist auch auf das "gesunde und fettarme" Fleisch der Tiere, das nicht zu verachten sei und eine "besondere Delikatesse" darstelle. Besonders stolz ist Münch auf sein 15-jähriges Damwildweibchen Asta, das einen Extra-Platz in seinem Herzen hat. "Sie ist so zahm, dass sie mir aus der Händ frisst, meine Hosentaschen durchsucht und sogar einen Apfel stibitzt, den ich mir auf den Kopf lege", erzählt Dieter Münch weiter.
Um die Beschaffung von Futter kümmert sich der Züchter allein. Während die Tiere in der warmen Jahreszeit großflächige Wiesen- und Weideflächen nutzen, sorgt Dieter Münch für die Wintermonate mit Maissilage, Heu, Rüben und Weizenschrot für ein vielfältiges Nahrungsangebot. Ständig werkelt er an Unterkünften, die den Vierbeinern als Schutz vorm Wetter dienen.
"Ich habe sehr viel Spaß und Freude an diesem tierischen und zeitaufwändigen Hobby", teilt Dieter Münch weiter mit, denn der rüstige Rentner könnte sich ein Leben ohne seine besonderen Vierbeiner überhaupt nicht vorstellen. Auch Ehefrau Brunhilde tritt dem Zeitvertreib ihres Mannes mit viel Verständnis gegenüber.