Ein Streifzug durch die Geschichte

 

Von Dietmar Buchholz

Neunhundert Jahre sind im Jahr 2012 seit der urkundlichen Ersterwähnung unseres weitaus älteren Heimatdorfes Gunsleben vergangen. Anlass genug, den Verlauf der sie prägenden Geschichte in groben Zügen noch einmal zu durchleben.
900 Jahre - das waren Jahre des Werdens und Wachsens unseres Dorfes, Jahre des Bauens von Häusern, Straßen und Schienenwegen, Jahre des Ackerbaus und eines bescheidenen industriellen Aufschwungs und Jahre einer allerdings nicht alle Bewohner unsere Dorfes erreichenden Zufriedenheit und des Wohlstandes.
Es waren aber auch Jahre der Not und Entbehrungen, der Kriege und Zerstörungen, der Plünderungen und des Hungers, der Epedimien und Unwetter, der Überschwemmungen und Feuersbrünste.

 

Aber ein unbeugsamer Wille half, diesen Unbillen zu trotzen und diese zu überwinden, geführt von Menschen, die gewohnt waren und es gelernt hatten, Verantwortung zu übernehmen und mit Ideen und Kraft die Entwicklung des Dorfes vorantrieben und ungeachtet aller Rückschläge immer, das Wohl ünd Wehe der Mitmenschen im Auge, vorwärts schauten.
Die Bewohner Gunslebens befanden sich in ständiger Auseinandersetzung mit einem unmittelbar benachbarten und unberechenbaren Sumpfgebiet, dessen Wassermassen oft Heimstatt und Felder, Mensch und Tier bedrohten. Und auch das, dieser Kampf gegen eine bedrohliche Natur, fand über „gund“ für Krieg, Kampf aus einer längst vergangenen Sprache den Eingang in unserem Ortsnamen.

 

Magyareneinfälle und Dreißigjähriger Krieg, Fremdherrschaft unter französischer Despotie und zwei opferreiche verlorene Weltkriege vermochten nicht, an den lebenserhaltenden Wurzeln des Dorfes zu rütteln, die auch unter den gegenwärtigen, aber nicht unabänderlich schwierigen wirtschaftlichen und demographischen Bedingungen geliebte und geschätzte Heimat ihrer Bewohner sind und bleiben werden.
Mögen sie sich ihren Optimismus und ihre Schaffenskraft erhalten - zum eigenen Wohl und zur weiteren Verschönerung der auch mit überregional interessanten Bauwerken wie das Schloss, dass nun wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht.